Ich wünscht‘, ich wär ein Huhn: Auf dem Franzehof Mauswinkel! – Lokal und Lecker durch den Sommer mit Landmarkt und Rewe!
Werbung//„Wie viele Eier legt denn so ein Huhn pro Tag?“ Frage ich Frau Betz während die Hennen auf der grünen Wiese um uns herum ausprobieren, ob meine Schnürsenkel womöglich fressbar sind „Na ja, so eines pro Tag“ erwidert sie. „Und sonntags zwei?“ Frau Betz lacht herzlich: „schön wäre es!
Meine Reise auf der Suche nach den lokalen LANDMARKT Produkten in Hessens Rewe Filialen führt mich heute auf dem Franzehof Mauswinkel in Birstein, 50 km von Lich entfernt.
Weidehühner vom Franzehof – alles, was das Hennenherz begehrt!
Eine beeindruckende Huhn-Statue macht sofort klar, welches Tier der Star dieses Hofes ist.
2400 Hennen picken und scharren derzeit auf den grünen Wiesen des Franzehofes rund um ihre mobilen Hühnermobile. Ein Gurren und Gackern liegt in der Luft, die Tier fühlen sich offensichtlich pudelwohl, was auch kein Wunder ist, haben sie doch alles, was ein Huhn zum Leben braucht: viel Platz zum Scharren, andere Hennen, einen Hahn, gentechnikfreies Futter, frisches Quellwasser und sogar kleine Schattenplätze um sich geschützt auszuruhen.
Natürlich werden den Hennen hier auch nicht die Schnäbel gekürzt, dazu besteht auch kein Grund, denn bei aufkommenden Streitereien können sie sich aus dem Weg gehen. Und außerdem: Wie sollte man ohne Schnabelspitze die leckeren Würmer, Käfer oder Schnürsenkel der Besucher aufpicken? Eben!
Zwischen den Hühnermobilen sehe ich einige zusammengebundene Haufen aus Zweigen und Ästen mit Hohlräumen in der Mitte. „Das sind Schutzhecken“ erklärt Frau Betz, „Schau mal, da ist auch ein Huhn drinnen!“ Tatsächlich sehe ich ein Huhn, welches die geräumigen Absperrungen der Hühnerweide wohl nicht groß genug fand, offensichtlich ausgebüchst war und nun Schutz vor den seltsamen Zweibeinern in der Hecke suchte.
Ich finde diese Idee super! Die Hecken sind versetzbar und gleichzeitig so stabil, dass ihnen Wind und Wetter wenig anhaben können. Insekten und Kleintiere finden zudem ebenfalls Unterschlupf und Schutz in den Hecken.
Die Bruderhahnproblematik – von Vor- und Nachteilen, alle Hühner aufzuziehen
Doch nicht nur den Hennen geht es gut, auch ihre Brüder werden mit großgezogen, allerdings nicht auf dem Hof selbst. Der Franzehof bezahlt den Händler, von dem sie die Junghennen beziehen dafür, dass er auch deren Brüder artgerecht großzieht. Das klingt gut und ist auch definitiv besser, als die männlichen Küken zu schreddern, aber was passiert eigentlich mit den ausgewachsenen Hähnen?
Bisher hatte ich angenommen, dass die liebevoll großgezogenen Tiere am Ende eines langen Lebens halt geschlachtet werden und dann als wohlschmeckende, fette Hähnchen in den Einkaufswägen qualitätsbewusster Kunden landen. Doch ganz so einfach ist das nicht, wie mir Frau Betz erklärt: „So ein Legehennen-Hahn ist halt keine Fleischrasse, das werden halt sehnige, schlanke Tiere ohne viel Fleisch auf den Rippen“.
Das heißt also, dass die Hähne sich nicht zum Brathähnchen eignen und zunächst in erster Linie kosten. Man kann aus ihnen Suppe machen, aber die muss dann ja auch von den Kunden angenommen werden und der Kunde muss akzeptieren, dass ein Huhn und dessen Eier von Betrieben, in den auch die Bruderhähne mit großgezogen werden durchaus mehr kostet.
Ich habe zu dieser Frage eine anonymisierte Umfrage auf meinem Instagramkanal gestartet, weil mich interessierte, wie viele Menschen für Qualität wirklich auch bereit sind, mehr zu zahlen und somit ihr Konsumverhalten zu ändern. Das Ergebnis war, dass 40 % zwar die Bruderhahnaufzucht befürworten, jedoch nicht bereit sind, mehr für ihre täglichen Produkte auszugeben.
Und genau hier liegt doch das Problem. Die Betriebe und die vertreibenden Märkte stehen schnell am Pranger, wenn Dinge wie die Sache mit den geschredderten männlichen Küken Publik werden. Uns muss jedoch klar sein, dass hier die Nachfrage das Angebot bestimmt. Und wenn das Huhn möglichst günstig sein soll und der Kunde auch nur dieses Huhn kauft, kommt es nun mal dazu, dass die Hähne nicht mit aufgezogen werden.
Betriebe wie der Franzehof Mauswinkel, die sich zu Wohl der Tiere dafür entscheiden, ihre Hähne mit aufziehen zu lassen, sind darum darauf angewiesen, dass auch der Verbraucher seinen Teil der Verantwortung übernimmt und nicht nur die Zustände anprangert. Denn am Ende des Tages muss auch der artgerechteste Betrieb schließen, wenn er keinen Umsatz macht.
Auch die alten Legehennen werden auf dem Franzehof übrigens nicht etwa verscharrt, sondern zu hochwertigen Produkten verarbeitet! Die hausgemachte Hühnerbrühe schmeckt reichhaltig, lecker und hat mir bereits nach einer Erkältung wieder auf die Beine geholfen, ein tolles Produkt!
Eier, Nudeln und Brühe liefert der Franzehof als LANDMARKT Hof natürlich an lokale REWE-Filialen. Ihr könnt aber auch einfach selbst dort vorbeischauen und im kleinen Hofladen direkt eure Eier tagesfrisch einkaufen!
Franzehof Mauswinkel
Höhenstraße 19
63633 Birstein
www.Franzehof-Mauswinkel.de
2 Comments
Mela_manchmal
27. August 2019 at 19:59
Sehr interessanter Beitrag! Leider hapert es oftmals am Geld, wobei ich mich mit meinem Partner darauf geeinigt habe wenig Fleisch, aber dafür qualitativ gutes zu kaufen und das würde dann auch auf Hähnchen zu treffen.
Wobei ich zugeben muss mich noch nicht ausreichend darüber informiert zu haben, ob es solche Höfe auch bei uns in der Umgebung gibt.
Hannah Brunnbauer
14. September 2019 at 17:54
Hallo liebe Mela,
Das ist doch eine gute Einstellung! Hühnermobile werden zum Glück immer mehr!
Beste Grüße,
Deine Wren