Frische Milch vom Weidenhof! – Lecker und Lokal durch den Sommer mit LANDMARKT und REWE
Es wird bereits kühler: Herbst liegt in der Luft! Sobald die Temperaturen sinken, beginnt für mich die Zeit des Porridge mit sämiger Milch, und die Saison der warmen Reibeplätzchen mit frischem Kräuterquark. Natürlich stammen Quark und Milch von einem LANDMARKT-Betrieb, etwa 50 Minuten von Lich entfernt: dem Weidenhof! Klare Sache, dass ich mir einmal persönlich anschaue, wie die Milchprodukte, welche ich tagtäglich esse, produziert werden!
Frau Müller steht schon am Hofladen und bittet uns direkt herein.
Der Weidenhof steht als LANDMARKT-Betrieb für höchste Qualitätsstandards und Transparenz in der Produktion. Die Kühe werden hier geboren, aufgezogen, versorgt, und gemolken. Die Milch wird außerdem direkt auf dem Hof weiterverarbeitet, händisch, um die hervorragende Qualität zu gewährleisten. Die Produktvielfalt ist groß: Es gibt natürlich Milch aber auch Joghurts in verschiedensten Geschmacksrichtungen, hausgemachten Quark und Drinks.
Der Joghurt-Erdbeer-Drink sieht für mich etwas komisch aus, denn es hat sich eine klare Flüssigkeit oben in der Flasche abgesetzt. Ich nehme ihn heraus und schaue auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, alles gut so weit, der Erdbeerjoghurtdrink ist noch weit davon entfernt, abgelaufen zu sein.
Frau Müller sieht meinen Blick: „Das ist die Molke, die sich oben absetzt, das ist aber gar nicht schlimm“ Sie nimmt mir die Flasche aus der Hand, schüttelt sie einmal kräftig und schon ist von der Molke nichts mehr zu sehen, der Drink sieht homogen und appetitlich aus: „Bei undurchsichtigen Flaschen sieht man das halt nicht, das ist aber bei jedem Joghurtgetränk so. Wir verkaufen die Molke auch extra! Die Sportler sind ganz verrückt danach, denn Molke enthält viele B-Vitamine, eine ganze Menge Eiweiß und ist dabei aber sehr kalorienarm. Wenn ältere Leute herkommen, sagen sie oft: Das kenne ich noch von früher, das haben wir immer weg Geschüttet, aber dafür ist die Molke ja viel zu schade.“
Ich nicke und nehme mir gleich einen Becher Molke mit, sowie einen der Erdbeerdrinks. Wieder wundere ich mich, wie wenig wir eigentlich über die Produkte wissen, die wir so zu uns nehmen, ich hätte diesen Drink jetzt nicht gekauft, einfach, weil mir nicht bewusst war, dass die Trennung von Molke und Milcheiweiß bei Joghurtdrinks ganz natürlich ist. Wie auch? Man sieht es ja sonst nicht, denn alle Joghurtgetränke in Läden sind blickdicht verpackt, vermutlich, weil es einfach nicht hübsch aussieht. Aber das ändert doch nichts an der Qualität!
Frau Müller bestätigt, dass genau hier das Problem liegt: „Was den Kunden nicht optisch anspricht, das kauft er weniger, wir wollen aber aufklären und haben uns darum bewusst für eine transparente Verpackung entschieden.“ Ein mutiger Schritt, aber ein wichtiger, wie ich finde, denn nur Aufklärung kann den Blick des Verbrauchers schärfen, für hochwertige mgute Produkte und nur Transparenz kann Vertrauen schaffen. Mein Blick fällt auf die Milchflaschen: „Die sind ja aus Glas!“ Ich bin begeistert, denn hier wird augenscheinlich nicht nur Wert auf Produkttransparenz, sondern auch auf Nachhaltigkeit gelegt.
Frau Müller schmunzelt: „Ja wir sind auch bemüht, die Umwelt zu schonen und haben auf Glasflaschen umgestellt, aber wie nachhaltig das tatsächlich ist, schauen Sie selbst.“
Wir gehen hinter den Laden auf den Hof, hier stapeln sich die Kisten mit zurückgebrachten Glasflaschen, eigentlich eine gute Sache sollte man meinen.
Die Landwirtin reicht mir eine ziemlich versiffte Milchflasche und erzählt mir davon, dass ein Großteil der Flaschen in diesem Zustand zurückkommt, weil die Leute ihre leeren Flaschen nicht ausspülen, sondern gedankenlos mit Milchresten darin abgeben. Der Schimmel und die eingetrockneten Reste in hunderten Flaschen müssen mühsam per Hand entfernt werden, ″Die Spülmaschine schafft das nicht“. Dafür wurden jetzt extra zwei Leute eingestellt, die in bis zu drei Spülgängen die Flaschen wieder so reinigen, dass auch der nächste Käufer die Milch bedenkenlos trinken kann. Dass das in Hinblick auf den Wasserverbrauch nicht gerade umweltschonend ist, dürfte jedem klar sein.
„Es würde bereits reichen, wenn die Flasche vor der Abgabe einmal fix mit heißem Wasser ausgespült wird, aber so“ sie deutet einmal auf den mannshohen Turm mit Kisten „Ist das nicht besonders umweltschonend.“
Ich muss ihr zustimmen. Betriebe und Märkte stehen schnell am Pranger, wenn es um Umweltschutz und Nachhaltigkeit geht, aber auch wir als Verbraucher tragen Verantwortung und bestimmen mit unserem Handeln, wie nachhaltig unsere Lebensmittel produziert und vermarktet werden.
Weiter geht es zu den Stars des Betriebes, den Kühen! Denn ohne Kuh keine Milch und ohne Milch kein Quark für meine Reibekuchen, klare Sache.
Die Kühe heben nur kurz neugierig den Kopf und widmen sich dann gleich wieder ihrem Mittagessen, ist mir sympathisch, denn beim Essen lasse ich mich auch durch fast nichts stören. Auf diesem Hof haben die Tiere alles was sie brauchen: gutes Futter, geräumige Ställe, regelmäßig geht es zum ‚Auslüften‘ auf die anliegenden Wiesen. Ich sehe sogar eine Art ‘Kuhmassagegerät‘, eine hoch hängende Bürstenrolle, an der sich gerade eine der Milchkühe genüsslich ihren Rücken schubbert . Klar, mit den Hufen kommt man schlecht an den Rücken wenn es juckt.
Die Milchkühe werden hier auch nicht ‘verheizt‘ um dann mit 4 oder 5 Jahren geschlachtet zu werden. Auf dem Weidenhof gibt es Tiere die bereits 12 Jahre alt sind und sich immer noch bester Gesundheit erfreuen. Kein Wunder bei der guten Pflege.
„Kommen Sie schnell!“, ruft Frau Müller, „Hier hat gerade eine Kuh gekalbt!“. Ich folge und tatsächlich liegt in einer geräumigen Box ein kleines Kälbchen im Stroh, wird von der Mutter liebevoll abgeleckt und von der zweiten Kuh, welche ebenfalls bald kalben wird, neugierig beäugt.
Zu neugierig, wie sich kurz darauf herausstellt, Mutter und Kalb haben kaum Ruhe ob der Annäherungsversuche der Artgenossin „So geht das natürlich nicht“ meint Frau Müller und macht sich daran, das etwas zu neugierige Tier in die Nachbarbox zu verfrachten. „Kalb und Mutter brauchen einfach Zeit für sich, damit das Kleine auch die Biestmilch bekommt“ diese erste Muttermilch ist voll mit Imunglobulinen, welche die Abwehrkräfte des Neugeborenen fit machen gegen all die Keime der Umgebung. Ich erfahre, dass auch immer eingefrorene Biestmilch zur Verfügung steht, falls irgendetwas schiefgeht, das heißt, das Kalb nicht trinken mag, oder die Mutter es abweist, was vorkommen kann.
Wir gehen weiter zur Kinderstube, die ganz jungen, erst wenige Tage alten Kälbchen werden so lange in Einzelboxen gehalten, bis sie stabil auf ihren Beinen stehen. Da eine Kuh als Herdentier aber Gesellschaft braucht, werden sie so bald wie möglich mit anderen Kälbchen vergesellschaftet. „Das sind dann unsere Kindergärten“ schmunzelt Frau Müller. Ich erfahre auch, dass die Trennung von Kuh und Kalb nicht so dramatisch ist, wie wir uns das als Menschen vorstellen, da bei Kühen vieles über den Instinkt geht und das tatsächliche Leid nicht so groß ist. Ich nicke, denn ich habe ja selbst gesehen, wie stark der Mutterinstinkt der fremden Kuh vorhin beim frisch geborenen Kalb ihrer Stallgenossin war. Wäre sie nicht von der Mutterkuh und deren Kalb getrennt worden, hätte das Kälbchen zwischen den Hufen beider Kühe Schaden nehmen können. Ich beobachte die Kälber und finde auch, dass sie neugierig bis entspannt aber keineswegs ängstlich wirken, auch sind keine verzweifelten Rufe von den Muttertieren zu hören.
Ich denke, dass es auch hier wichtig ist, Tiere nicht zu sehr zu Vermenschlichen. Wichtig ist doch, dass sie alles haben, was sie brauchen und dass es ihnen gut geht. Und das ist hier definitiv der Fall.
Auch ein paar Ställe weiter, bei den Einjährigen sehe ich nur neugierige Blicke und eine der Kühe probiert sogar, ob mein Sonnenhut schmeckt (ich vermute, das Ergebnis war enttäuschend).
Nach der langen Hoftour geht es direkt in die Küche zum Kochen. Es gibt zu meiner großen Freude Reibeplätzchen und Pellkartoffeln mit Kräuterquark oder Apfelmus, beides Hausgemacht versteht sich. Als Nachtisch gibt es ganz großartigen stichfesten, hauseigenen Joghurt mit karamellisierten Walnüssen. Der Joghurt ist so wunderbar cremig wie ich ihn selten gegessen habe.
Nach dem Essen, bevor es Zeit wird nach Hause zu gehen, frage Ich Frau Müller noch, ob es eine Bitte gibt, die ich an meine Leser herantragen soll: „Bitten Sie sie, auch die Milchprodukte mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum zu kaufen“ meint sie „Wir liefern unsere hausgemachten Milchprodukte gerne aus, aber es kommen immer so viele zurück, mit abgelaufenem MHD aber noch völlig in Ordnung. Nur die Märkte dürfen die halt nicht mehr verkaufen. Viele Menschen greifen beim Einkauf ganz hinten in das Regal, um die Produkte mit dem längsten MHD zu erwischen, aber das macht wenig Sinn und die Produkte, deren MHD nur noch ein paar Tage gilt laufen aus und kommen zurück. Das ist mehr, als wir jemals allein essen können“
Ich danke Frau Müller an dieser Stelle nochmal recht herzlich für die Gastfreundschaft, es war sehr spannend, lecker und lehrreich!
Die Produkte vom LANDMARKT-Betrieb Weidenhof findet ihr in einigen REWE-Filialen hier in Hessen.
Oder ihr schaut direkt beim Hofladen vorbei:
Weidenhof
Weidenstraße 5-7
63607 Wächtersbach-Neudorf
Tel 06053.2822
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