Ich faste Zucker: Tag 4 – Linsengericht und drohende Ohnmacht

27. Februar 2020Hannah Brunnbauer

„Bin ich etwa schon durch, durch die Zeit der Cravings? Nach nur 3 Tagen? Oder macht der Heißhungersturm gerade Pause, um dann noch einmal so richtig loszulegen?“
das fragte ich mich heute Morgen, nachdem ich gestern bei perfekten 17 Gramm Zucker gelegen hatte.

Ich hoffte auf Ersteres. Das wäre schön. Ich war also vorsichtig optimistisch.

Dann kamen meine Tage (danke an dieser Stelle an meinen Uterus, du Miststück).

Für alle Nichtfrauen unter uns:

Es gibt Tage, die wedelt man einfach so ab, ein bisl Aua, alles gut.

Und dann gibt es die Periode aus der Hölle, bei der man sich fragt, ob man überhaupt so viel Blut spenden dürfte, wie man gerade loswird. Gratis dazu gibt es das volle Programm: Schwindel, Schmerzen, Übelkeit.

So. und jetzt ratet mal, was für ein Tag heute war. Genau. Zweiteres. Heute Morgen ging es los und wurde schnell grenzwertig. Dumm, dass ich heute bei nem Kunden sitze. Gut, dass ich Schmerzmittel mitgenommen hatte. Die gab es dann mit reichlich Wasser und Kaffee.
Um 14 Uhr latschte ich los zum Supermarkt zwecks Snackbeschaffung, da mein Kreislauf trotz Skyr mit Früchten etwas zu entgleisen drohte. Ich kam GERADE noch so beim Bäcker an. Einen Kakao, ein Franzbrötchen und ein belegtes Käsebrot später hatte ich nicht mehr das Gefühl, in der Bäckerei zu kollabieren, wirklich tippitoppi war es aber dennoch nicht. Bevor ich das Risiko einging, auf dem kurzen Weg zurück wegzuklappen (und wer hilft einem dann schon bei diesem Schneeregen wieder hoch?), hat mich dann eine Kollegin abgeholt. Mittlerweile sind meine Hände wieder warm und es geht einigermaßen.

Aber das Zuckerziel für heute ist in Weite Ferne gerückt. Trotzdem gebe ich nicht auf, der Weg ist das Ziel, Freunde der Kulinarik und Gesundheit muss ja vorgehen.

Morgen ist ein neuer Tag!

Jedenfalls:

Das Zuckerfasten an sich hat jetzt schon den positiven Nebeneffekt, dass ich wieder kreativer koche. So habe ich gestern die seit Monaten unberührt im Küchenschrank stehenden Linsen rausgeholt, um mir ein Linsengericht (wusstet ihr eigentlich, dass es einen Ort hier in Hessen gibt, der so heißt?) zum Mittag zu machen.

Zu Linsen fallen mir auf Anhieb nicht viele Rezepte ein, ich kenne sie im Wesentlichen als Eintopf, der zwar sättigt, aber einen geschmacklich nicht umhaut. Optisch sind Gerichte mit Linsen meistens auch nicht der Hit, was für mich als Foodblogger ja auch nicht ganz unbedeutend ist.

ABER, sie haben wenig Zucker, also nutze ich einfach mal die Gelegenheit und bilde mich Linsentechnisch weiter.

Das gestrige, genau genommen LinsenRESTEgericht mit Belugalinsen war in der Hinsicht äußerst ermutigend, das Rezept hängt natürlich an!

Zum Abendbrot gab es dann Hähnchenoberschenkel aus der Heißluftfritteuse mit Rahmchampignons. Sehr lecker und sehr sättigend. Die Zubereitung ist so unsagbar einfach, dass ich mir ein Rezept an dieser Stelle spare, ein Bild gibt es natürlich trotzdem:

 

Einer von euch hat mich gestern gefragt, ob ich auch auf Alkohol verzichte während des Fastens.
Das ist eine gute Frage und die Antwort lautet: Ja, natürlich!
Alkoholische Getränke haben eine Menge Kalorien wegen des enthaltenen Zuckers (aus Früchten oder Getreide), deswegen allein fällt Alkohol in den nächsten 40 Tagen schon einmal komplett unter den Tisch. Außerdem ist eine Ernährungsumstellung eh schon eine Belastung für den Körper, da muss nicht unbedingt das Zellgift Alkohol mit dazu kommen. 40 Tage sind ja nun auch nicht sooo lange und meine Leber wird es mir danken. Im Essen werde ich allerdings trotzdem weiter Portwein und so verwenden, da gilt das ja eher als Gewürz und Geschmacksgeber und ein Großteil des Alkohols verkocht dann ja ohnehin.

Ihr seht also, die Grenzen sind da fließend und man muss selber so ein wenig gucken, wo man die zieht und worauf man nicht verzichten möchte oder kann.

Mich interessiert natürlich, wie ihr das so handhabt oder handhaben würdet beim Zuckerfasten. Wie eng sind oder wären eure Grenzen? Was geht gut, was ok und was garnicht? Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion in den Kommentaren!

Eure Wren

 

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