Notfallvorrat: Wie es richtig geht und was es zu beachten gilt!

1. März 2020Hannah Brunnbauer

Hier in Deutschland sind wir Hungerkatastrophen schon sehr lange nicht mehr gewohnt. Im Gegenteil: Übergewicht ist aufgrund des Überangebotes von Nahrungsmitteln zu einer regelrechten Seuche geworden. Auch die Lieferstrukturen sind so effizient, dass eine Nahrungsmittelknappheit, von allen Katastrophen, die uns heimsuchen könnten, extrem unwahrscheinlich ist.

Doch was, wenn er doch eintritt, der Fall aller Fälle? Wenn man zum Beispiel aufgrund einer Quarantäne, weil ein Virus grassiert, zwei Wochen oder länger zu Hause bleiben muss, oder plötzlich die Stromversorgung ausfällt und es kein fließendes Wasser mehr gibt? Dann ist es natürlich gut, vorbereitet zu sein. Doch was soll man kaufen und wie viel?

Hier hilft das Bundesamt für Bürgerschutz und Katastrophenhilfe rasch weiter!

Auf der Website findest du Informationen, wie du dich in Notfallsituationen richtig verhältst und kannst zudem eine komplette Checkliste als PDF herunterladen. Diese Checkliste enthält ausführliche Informationen darüber, welche und wie viele Lebensmittel du pro Person brauchst, um für 10 Tage über die Runden zu kommen, wenn ALLES ausfällt und keine Nahrung mehr nachgeliefert werden kann.

Ich finde einen solchen Vorrat an Lebensmitteln, welche sich auch länger halten, aber auch noch aus anderen Gründen recht praktisch. Wenn ich mal am Sonntag merke, dass ich für ein Rezept zum Beispiel etwas Milch brauche, aber natürlich (wie das so ist) am Samstag vergessen habe, einzukaufen, kann ich mir H-Milch aus dem Notvorrat nehmen. Wichtig ist, dass man den Vorrat bei nächster Gelegenheit dann auch wieder auffüllt. Wie du den Überblick über deinen sorgsam ausgewählten Notfallvorrat behältst, erkläre ich weiter unten im Text.

Du hast dir nun also die Liste ausgedruckt und zockelst motiviert zum Supermarkt. Bevor du jetzt aber deinen Einkaufswagen vollpackst, bedenke für deinen Einkauf folgende Punkte.

1. Kaufe nur Nahrungsmittel, die du auch wirklich gerne isst!

Nehmen wir einmal an, es tritt keine Katastrophe ein und der Notfallvorrat (oder ein Teil davon) nähert sich langsam aber sicher seinem Mindesthaltbarkeitsdatum. Dann musst du die Sachen ja trotzdem aufessen (denn wegschmeißen ist keine Option!). Und auf jeden Fall musst du den Notvorrat essen, wenn der tatsächliche Notfall eintritt. Magst du nun zum Beispiel keine Linsen, hast aber 10 kg davon gekauft, weil sie gerade im Angebot waren, werden das traurige Mahlzeiten.

2. Achte auf möglichst lange Haltbarkeit!

wenn du dich zwischen zwei Produkten nicht entscheiden kannst, wähle das mit der längeren Haltbarkeit, auch wenn du dafür das Angebotsprodukt stehen lassen musst. Je länger ein Produkt haltbar ist, desto weniger oft musst du deinen Vorrat aufstocken.

3. Achte auf Vielfalt!

Na klar: Man kann sich drei Wochen von Ravioli aus der Dose ernähren. Das wird aber vermutlich schnell einseitig und in unseren Supermärkten gibt es eigentlich immer eine breite Auswahl an verschiedenen Produkten, aus denen du wählen kannst. Kaufe also eine breite Auswahl an Vorräten und achte darauf, dass alle Nahrungsgruppen (Protein, Kohlenhydrate, Fette) vorhanden sind.

4. Kaufe besser statt billiger!

Keiner gibt gerne Geld aus für einen Fall, der vielleicht nie eintreten wird, aber da du die gekauften Produkte auf jeden Fall essen wirst (Siehe Punkt 1)ist es wichtig auch hier auf Qualität der Inhaltsstoffe zu achten.

5. Auch Tiefkühlprodukte gehören zum Vorrat!

denn sie halten sich lange und können bei einem Stromausfall problemlos verzehrt werden. Wenn du sie nach dem Stromausfall rasch in eine Styroporbox mit Deckel packst, bleiben sie auch (je nach Menge der Produkte (mehr gefrorenes kühlt sich länger) und Jahreszeit (im Sommer tauen Lebensmittel schneller auf als im Winter) mehrere Tage gefroren und somit verzehrbar.

6. Hygieneartikel nicht vergessen!

denke auch unbedingt an Hygieneprodukte wie Tampons, Binden, Klopapier und Zahnpasta.

Jetzt hast du deinen Notvorrat zu Hause, was nun?

1. Erstelle eine Excel-Liste bevor du deinen Vorrat lagerst!

In dieser notierst du den Namen des Produktes, die Inhaltsmenge und das Haltbarkeitsdatum. Das nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich jedoch, denn so siehst du immer auf den ersten Blick, was du im Vorrat hast, wie viel davon und wann es verzehrt werden muss. Das macht es leicht, den Überblick zu behalten und verhindert im Zweifelsfall, dass du irgendwann vor einem Berg abgelaufener Produkte stehst, oder du etwas Wichtiges vergessen hast.

2. Fülle alle Mehle, Getreide, Getreideprodukte, Saaten und Nüsse in Gläser um!

Denn all diese Lebensmittel sind gerade bei längere Lagerung extrem anfällig für Schädlingsbefall. Die Maden von Lebensmittelmotten können sich problemlos durch dünnes Plastik fressen, gegen Glas allerdings sind sie machtlos.

Wie du mit deinem Vorrat umgehst, hängt natürlich auch ganz stark davon ab, warum du ihn letztendlich brauchst. Im Fall einer Quarantäne und häuslichen Isolation bist du auf dich alleine gestellt. Ist deine Auswahl hier zu einseitig, kannst du nicht viel machen. Im Falle eines Strom- und Wasserausfalls oder von Lieferengpässen hingegen kannst du eine Menge tun, um deinen Vorrat zu ergänzen: Tausche mit deinen Nachbarn, oder tut euch bei der Essensvorbereitung zusammen. Säe im Garten schnell wachsendes Gemüse oder suche, je nach Jahreszeit nach wilden Früchten und Kräutern, um deinen Speiseplan zu ergänzen. Generell ist es in Notfällen immer besser (auch für die Psyche), wenn möglich mit anderen zusammenzuarbeiten anstatt zum Einzelkämpfer zu werden!

Was darf in deinem Notfallvorrat auf keinen Fall fehlen? Erzähl mal!

Deine Wren

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